Goodbye Germany: Top-Versicherungen für Auswanderer
Goodbye und auf Wiedersehen: Viele Deutsche träumen von einem Neuanfang im Ausland. Versicherungen für Auswanderer bieten hier das Fundament für einen erfolgreichen Start. Ist der Abschied für immer oder nur auf Zeit? Der Policen Direkt-Check zeigt, welche Versicherungen Sie in jedem Fall abschließen sollten. Die Policen Direkt-Checkliste der Top-Versicherungen für Auswanderer:
1. Krankenversicherung rechtzeitig planen
In manchen Ländern gibt es keine gesetzliche Krankenkasse. In anderen wiederum besteht nur rudimentärer Schutz. Sie sollten sich aber in jedem Fall die bestmögliche Gesundheitsversorgung sichern. Schickt Sie Ihre Firma lediglich für einen begrenzten Zeitraum ins Ausland, hat dies meist keinen Einfluss auf den Krankenversicherungsschutz. Denn Sie behalten hier Ihren Hauptwohnsitz in Deutschland. Doch prüfen Sie rechtzeitig, ob es möglicherweise Zusatzverträge braucht.
Wenn Sie dauerhaft auswandern und Ihre gesetzliche (GKV) oder private Krankenversicherung (PKV) in Deutschland kündigen, sollten Sie sich eine Anwartschaft sichern. So können Sie sich für einen monatlichen Betrag von 45 Euro die GKV warmhalten für eine mögliche Rückkehr. In der PKV sind die Kosten abhängig vom jeweiligen Tarif. Tatsächlichen Schutz gewährt für diese Zeit dann aber eine Auslandskrankenversicherung. Diese müssen Sie separat abschließen. Manch Versicherer bietet hier Schutz für weit unter 100 Euro im Jahr. Damit haben Sie im Zweifelsfall ein Jahr Zeit, um sich einzuleben, eine Arbeitsstelle zu finden und den Versicherungsschutz in der neuen Heimat zu organisieren. Je nach Versicherer ist eine Vertragsdauer und damit ein Übergang von bis zu fünf Jahren möglich.
Bei der Reisekrankenversicherung ist die Bandbreite bei Preis und Leistung immens. Zahnzusatztarife sind mitunter gesondert abzuschließen, beim Rücktransport im Krankheitsfall gibt es erhebliche Unterschiede.
Gerade auch Rentner sollten sich im Vorfeld informieren. Denn wer lediglich die Wintermonate in wärmeren Gefilden verbringt, kommt mit dem bestehenden Versicherungsschutz aus.
Innerhalb der EU bleibt Schutz durch Krankenversicherung bestehen
Auch ein Umzug in die Schweiz oder in ein Land innerhalb der EU hat keinen Einfluss auf den Versicherungsschutz. Bei einer Auswanderung in ein Land mit anerkanntem Sozialversicherungsabkommen wie beispielsweise die Türkei, Tunesien oder Kroatien kann die Versicherung unter bestimmten Voraussetzungen weitergeführt werden. Verlegen Sie Ihren Wohnsitz in ein Land ohne Sozialversicherungsabkommen wie die USA, Kanada oder Australien, dann besteht nach dem Umzug kein Versicherungsschutz mehr.
Ihr Krankenversicherer zahlt normalerweise im Ausland maximal die Leistungen, die er auch in Deutschland bezahlt.
2. Private Haftpflichtversicherung: Begrenzter oder unbegrenzter Versicherungsschutz?
Schnell geraten Sie im Ausland unverschuldet in Schwierigkeiten: denken Sie beispielsweise an einen Unfall mit einem Leihwagen. Sie bleiben auf der Selbstbeteiligung sitzen, wenn beim Unfallverursacher nichts zu holen ist. Hier springt die Haftpflichtversicherung ein.
Wenn Sie die Auswanderung planen, ist deshalb eine Rücksprache mit Ihrem Versicherer für die Private Haftpflichtversicherung empfehlenswert. In der Regel bieten die Versicherer bei einem Aufenthalt im europäischen Ausland zeitlich unbegrenzten Versicherungsschutz. Außerhalb Europas gilt hingegen oft nur begrenzter Versicherungsschutz, für maximal ein Jahr beispielsweise. Für die USA und weitere Länder müssen somit Extra-Vereinbarungen getroffen werden.
Ein 45-jähriger Single, der als Gastronom ein neues Leben im Ausland beginnt, zahlt für eine Privathaftpflichtversicherung mit einer Versicherungssumme von 10 Millionen Euro rund 50 Euro im Jahr. Weltweiten Schutz genießt er in diesem Fall für mindestens 5 Jahre, je nach Versicherer sogar unbegrenzt.
3. Risikolebensversicherung: Andere Länder, andere Gefahren
Gerade wer sich zusammen mit seinen Liebsten ins Ausland begibt, sollte die Familie für den Worst Case absichern. Wer mit 40 noch keine Risikovorsorge betrieben hat, sollte dies unbedingt nachholen. Wenn nur der Hauptverdiener eine Risikolebensversicherung hat, ist das ebenfalls nicht optimal. Denn wenn der Partner stirbt, der sich hauptsächlich um Haushalt und Kinder kümmert, kann es finanziell ebenfalls schnell eng werden.
Eine Risikolebensversicherung gilt weltweit und zahlt im Leistungsfall in der Regel ohne Umstände. Einen 40-jährigen Einzelhandelskaufmann kostet eine Versicherungssumme von 100.000 Euro rund 300 Euro im Jahr. Wenn Sie als Paar auswandern, denken Sie über den Abschluss einer verbundenen Risikolebensversicherung nach.
4. Unfallversicherung und Berufsunfähigkeit: Absprache mit Versicherer empfehlenswert
Eine private Unfallversicherung zahlt im Schadenfall in der Regel weltweit und ohne Einschränkungen. Lassen Sie Ihren Vertrag sicherheitshalber von einem Experten überprüfen. Basis-Schutz gibt es für unseren 45-jährigen Beispielkunden bereits für unter 20 Euro im Monat.
Der Tarif-Check ist auch für Verträge zur Absicherung der Arbeitskraft sinnvoll. Die individuellen Bedingungen zeigen nämlich, inwieweit die Berufsunfähigkeitsversicherung weltweit besteht. Doch Achtung: Kommt es zum Leistungsfall, besteht der Versicherer normalerweise auf der Untersuchung durch eigene Ärzte. Dafür müssen Sie dann auf eigene Kosten nach Deutschland reisen.
5. Altersvorsorge für Auswanderer ebenfalls zentral
Beim Start in ein neues Leben im Ausland sollten Sie auch Ihre Altersvorsorge nicht aus den Augen verlieren. Und bereits bei einer Investition von nur 50 Euro pro Monat macht sich der Zinseszinseffekt spürbar bezahlt. Denn wenn Sie mit 30 Jahren starten, summieren sich nur die eingezahlten Beiträge bis zum Alter von 67 Jahren auf einen Betrag von 22.200 Euro.
Sie können aus einer Vielzahl unterschiedlicher Produkte wählen, die Auswahl reicht von Sparplänen über Lebensversicherungen bis zu Zweitmarktpolicen . Hier setzen Sie auf die hohen Garantiezinsen der Vergangenheit. Für welchen Weg Sie sich entscheiden, hängt in erster Linie von Ihrer persönlichen Risikobereitschaft und Kapitalausstattung ab.
Bei der Auswanderung können Sie Ihre bestehenden Altersvorsorgeverträge mitnehmen. Seit 2009 müssen die staatlichen Zulagen für Riester-Verträge und Rürup-Renten bei einer Auswanderung nicht mehr zurückgezahlt werden.
Damit Sie nicht mit hohen Nachzahlungen konfrontiert werden, sollten Sie diesbezüglich aber unbedingt mit einem Steuerberater Rücksprache halten. Denn prinzipiell müssen Sie als Versicherungsnehmer ihre Einkünfte in Deutschland erzielen, um die Zulagen weiter erhalten zu können.
Je nach Lebenssituation bedeuten die sinnvollen Versicherungen gerade für Auswanderer erheblichen finanziellen Aufwand. Setzen Sie daher zunächst Prioritäten und ergänzen Sie später nach und nach den Versicherungsschutz. Auch im Ausland sind auch Policen für Ihr Auto, eine Tierhalterhaftpflicht, Rechtsschutz oder die Hausratsversicherung nämlich sinnvoll und wichtig. Kurzum: Ein Bedarfscheck gibt Ihnen hier Orientierung.
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